Niedergang des Kabelfernsehens: Steht Pay-TV vor dem endgültigen Aus?

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  Quantumrun-Vorausschau
• 5. April 2023

Die COVID-2020-Pandemie von 19 zwang Millionen von Menschen, zu Hause zu bleiben, erhöhte jedoch nicht die Abonnements für Kabelfernsehen. Stattdessen beschlossen sechs Millionen Haushalte, im Jahr 2020 die Kabel zu kappen, was eine existenzielle Bedrohung für die Branche darstellte. Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Disney+ haben in dieser Zeit jedoch die Abonnentenzahlen deutlich gesteigert.

Der Niedergang des Kabelkontexts

Der Niedergang des Kabelfernsehens hat Berichten zufolge lange auf sich warten lassen. Da der Wettbewerb zwischen On-Demand-Over-the-Top-Streamingdiensten (OTT) zugenommen hat, haben Kabelunternehmen wie AT&T und Comcast (in den USA) Kunden in Rekordgeschwindigkeit verloren. Das Marktforschungsunternehmen Parks Associates schätzt, dass 43 Prozent der US-Haushalte mit Kabelabonnements im Jahr 2021 zu Streaming-Plattformen gewechselt sind. 

Im Jahr 2020 argumentierte das Beratungsunternehmen McKinsey, dass die Gewinne in der Kabelindustrie noch nicht schlecht seien, da die Unternehmen von 25 bis 2016 eine durchschnittliche Rendite von etwa 2019 Prozent auf das investierte Kapital erzielten. Die Zukunft der Kabelunternehmen hängt jedoch stark davon ab, wie gut sie den Übergang schaffen eine Digital-First-Kultur, die Streaming-Unternehmen seit jeher verkörpern und zu ihrem Vorteil nutzen. Laut einem Bericht von CNBC sieht die Zukunft der Kabelindustrie nicht günstig aus, da etwa 25 Millionen US-Haushalte voraussichtlich zwischen 2021 und 2026 ihre Abonnements beenden werden. 

Eine vom Werbetechnologieunternehmen The Trade Desk in Auftrag gegebene Studie ergab, dass Werbetreibende diese Trends bemerken und ihre Ausgaben für Pay-TV reduzieren. Bis 2021 verbrachten US-Fernsehkonsumenten 68 Prozent ihrer Fernsehzeit auf OTT-Streaming-Plattformen, wobei Werbetreibende etwa 18 Prozent ihres Budgets für vernetzte Fernseher aufwendeten. Live-Sportarten wie der Super Bowl und der Fußball der englischen Premier League, die früher ein massiver Motivator für die Verbraucher waren, ihre Kabelverbindungen beizubehalten, sind jetzt auf Streaming-Diensten wie Amazon verfügbar, was den Wert von Kabel weiter verwässert.

Störende Wirkung

Die Umstellung auf Streaming-Dienste kann sich auch auf die gesamte Fernsehbranche auswirken, da sie die Art und Weise verändern könnte, wie Inhalte produziert, verbreitet und konsumiert werden. Beispielsweise stellen Streaming-Dienste jetzt ihre eigenen Originalinhalte her, was zu einem Rückgang der Anzahl traditioneller Fernsehsendungen führen könnte, die von Kabelunternehmen produziert werden. Zum Beispiel konkurrieren Netflix-Shows nicht nur um die Aufmerksamkeit des Publikums, sondern auch um Branchenpreise und Prestige, ein Bereich, der traditionell von Kabelshows dominiert wird.

Da Streaming-Dienste weiterhin an Popularität gewinnen, könnte dies außerdem zu einer Verringerung der Anzahl der im Kabelfernsehen verfügbaren Kanäle führen, da sich Unternehmen stattdessen auf ihre Streaming-Angebote konzentrieren könnten. Darüber hinaus können Kabelunternehmen ihre Investitionen in die Infrastruktur reduzieren, wenn die Nachfrage nach ihren Diensten sinkt, was zu weniger Upgrades und Wartungsarbeiten an den bestehenden Netzwerken führt. Da die Kabelindustrie weiter schrumpft, könnte dies auch zu Arbeitsplatzverlusten für diejenigen führen, die in diesem Bereich arbeiten, wie z. B. Techniker, Verkäufer und Reparateure. Da sich immer mehr Menschen auf Streaming-Dienste verlassen, können Internetdienstanbieter (ISPs) alternativ einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Hochgeschwindigkeits-Internetdiensten feststellen. 

Allerdings verlangsamen sich auch die Streaming-Dienste nach der Pandemie bei ihrem Abonnentenwachstum. Laut Gewinnberichten hat Netflix im Juni 220.67 mit 2022 Millionen weltweit die meisten Abonnenten. Es ist jedoch auch der einzige Streaming-Dienst, der zahlende Abonnenten verloren hat, mit einem Rückgang von fast 1 Million Abonnenten seit März und fast 1.2 Millionen Abonnenten seitdem Dezember 2021, da der Wettbewerb mit neueren Plattformen zunimmt.

Auswirkungen des Kabelrückgangs

Weitere Auswirkungen des Kabelrückgangs können sein:

• Kabelunternehmen bieten ihren Kunden mehr OTTs an, anstatt Fernsehpakete zu bezahlen. Optionen für höhere Breitbandgeschwindigkeiten werden ebenfalls priorisiert, um Streamer zu unterstützen.
• Kabelunternehmen, die sich auf Business-to-Business-Dienste für Breitband umstellen, um die Einnahmen aus dem Verlust von Haushaltskabelabonnenten zu erhöhen.
• Kunden, die es vorziehen, Pay-TV als kostenlosen Zusatzdienst zu Breitband oder zu einem niedrigen Preis, der durch Werbung unterstützt wird, zu haben, um den vollen Preis zu vermeiden.
• Werbeagenturen passen ihre Modelle zunehmend an, damit sie mehr Ressourcen für die Erstellung von Kampagnen einsetzen können, die speziell für den Streaming-Markt entwickelt wurden.
• Eine Verringerung der Zeit, die Menschen mit herkömmlichem Fernsehen verbringen, was möglicherweise zu Veränderungen in der Art und Weise führt, wie Einzelpersonen interagieren und ihre Freizeit verbringen.
• Kabelunternehmen sind oft wichtige Spender für politische Kampagnen, sodass sinkende Abonnentenzahlen zu Änderungen bei den politischen Ausgaben und dem Einfluss führen könnten.
• Da sich immer mehr Menschen für ihre Unterhaltung Streaming-Diensten und Online-Optionen zuwenden, könnte sich die Demografie der Kabelabonnenten hin zu einer älteren, potenziell weniger technisch versierten Bevölkerung verschieben.

Fragen zu berücksichtigen

• Sehen Sie noch Kabelfernsehen? Was sind Ihre Gründe dafür?
• Wie haben Streaming-Plattformen und Smartphones die Art und Weise verändert, wie Sie fernsehen?