Botschaften mit dem Gehirn buchstabieren
Botschaften mit dem Gehirn buchstabieren
Forscher aus den Niederlanden haben ein innovatives Gehirnimplantat erfunden, das gelähmten Menschen ermöglicht, Nachrichten mit ihrem Gehirn zu buchstabieren. Die drahtlose Computer-Gehirn-Schnittstelle ermöglicht es Patienten, Buchstaben zu identifizieren, indem sie sich vorstellen, sie würden sie mit ihren Händen formen. Diese Technologie kann zu Hause verwendet werden und ist einzigartig im medizinischen Bereich.
Kommunikationssysteme können Menschen mit degenerativen Erkrankungen wie ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), Menschen, die aufgrund von Krankheiten wie Schlaganfällen keine Muskelaktivität mehr haben, oder Menschen, die an traumabedingten Verletzungen leiden, eine große Hilfe sein. Diese Patienten sind im Grunde „in ihrem Körper eingesperrt“, heißt es Nick Ramsey, Professor für Kognitive Neurowissenschaften am University Medical Center (UMC) in Utrecht.
Ramseys Team testete das Gerät erfolgreich an drei Patienten, die sich zunächst einer Operation unterziehen mussten. Durch kleine Löcher in den Schädel der Patienten werden die Sensorstreifen im Gehirn appliziert. Danach brauchen die Patienten Gehirntraining, um zu lernen, wie sie den Sprachcomputer steuern, indem sie ihre Finger in Gedanken bewegen, was ein Signal gibt. Die Gehirnsignale werden durch Drähte im Körper transportiert und von einem kleinen Sender empfangen, der im Körper unterhalb des Schlüsselbeins platziert ist. Der Sender verstärkt die Signale und überträgt sie drahtlos an den Sprachcomputer, woraufhin ein Buchstabe auf dem Bildschirm erscheint.
Der Computer zeigt vier Buchstabenreihen und Zusatzfunktionen wie „Löschen“ oder andere bereits buchstabierte Wörter. Das System projiziert die Buchstaben einen nach dem anderen, und der Patient kann den „Gehirnklick“ machen, wenn der richtige Buchstabe gesehen wird.
